Digitaler Franken: unser Geld der Zukunft?

Studienausschreibung

CBDC – central bank digital currency technology

Digitalisierung bedeutet einen Umbruch für das Schweizer Finanzwesen. Davon zeugen sowohl der Rückgang von Bargeldtransaktionen als auch der spektakuläre Aufschwung von Kryptowährungen. In naher Zukunft könnten zudem neue virtuelle Geldformen entstehen, etwa bei den Big Tech (wie Google, Amazon, Meta, Apple und Microsoft) oder bei den Zentralbanken mit der allfälligen Einführung von digitalem Zentralbankgeld. Über diese Entwicklungen gilt es aus gesamtgesellschaftlicher Perspektive zu reflektieren, denn es könnten fast all unsere Lebensbereiche durch die Erscheinung dieser neuen Zahlungsmittel betroffen sein.

 

Studieninhalt

In der interdisziplinären Studie sollen Chancen und Risiken neuer virtueller Geldformen abgeschätzt werden, die bald auf uns zukommen könnten: einerseits digitales Zentralbankgeld (nämlich die retail CBDCs, die sich an alle Bürgerinnen und Bürger richten würden) und andererseits eigene virtuelle Währungen privater Unternehmen. Damit soll die Studie der breiten Öffentlichkeit und der Schweizer Politik sachliche, ausgewogene Informationen und eine Beratungsgrundlage liefern, um sich auf die kommenden Entwicklungen vorzubereiten, sowie Handlungsempfehlungen für die Schweiz abgeben.

Die Studie soll verschiedene Szenarien mit ihren jeweiligen Auswirkungen auf die Schweiz aufzeigen und Auskunft über die verschiedenen Ansichten zum Thema sowie über den Stand aktueller Projekte im Ausland geben. Insbesondere müssen die Chancen und Risiken einer allfälligen Einführung von retail CBDCs in der Schweiz untersucht werden, sowohl für die Bevölkerung, den Staat als auch für die Wirtschaft. Dabei soll die Studie eine Übersicht über die verschiedenen Modelle von retail CBDCs und ihre respektiven Vor- und Nachteile liefern, je nach Technologie und Aufgabenteilung zwischen den involvierten Akteuren. Auch sollen die Konsequenzen einer Nichteinführung von CBDCs abgeschätzt werden.

Es gilt zudem, die Diskussion über gesellschaftliche Aspekte zu eröffnen, die für die Bürgerinnen und Bürger von grosser Bedeutung sein könnten: namentlich den möglichen Einfluss dieser neuen Währungen auf die Benutzung von Bargeld und die Privatsphäre im Zahlungsverkehr, die zu erwartenden Herausforderungen im Datenschutz und allfällige Machtverschiebungen zwischen Staat, privaten Akteuren und Bevölkerung.

Als Ergänzung zu diesen Analysen könnte sich der Einsatz einer partizipativen Methode lohnen, zum Beispiel ein workshop mit stakeholders oder Fokusgruppen mit Laien auf der Basis gezielter Inputs.

Gerne weisen wir darauf hin, dass TA-SWISS bereits eine Studie über Blockchain veröffentlicht hat. Daher sollten die Schwerpunkte dieser geplanten Studie nicht auf Kryptowährungen oder auf Blockchain-Technologien liegen.

Links und Downloads

Organisation

Mitglieder der Begleitgruppe

  • Dr. Stefan Vannoni, Ökonom, Direktor cemsuisse, Präsident der Begleitgruppe, Mitglied des Leitungsausschusses von TA-SWISS
  • Dr. Romain Baeriswyl, Deputy Head of Monetary Policy Analysis, Economic Affairs, Schweizerische Nationalbank
  • Markus Brönnimann, Datenschutzbeauftragter des Kantons Basel-Landschaft
  • Pascale Bruderer, Gründerin Swiss Stablecoin, ehemalige National- und Ständerätin SP
  • Prof. Dr. Mirjam Eggen, Professorin für Privatrecht an der Universität Bern
  • Dr. Martin Hess, Leiter Wirtschaftspolitik bei Swiss Banking
  • Mathias Imbach, CEO der Sygnum Bank
  • Dr. David Iselin, Kurator der Ausstellung «Entfesseltes Geld» im Bernischen Historischen Museum
  • Jörg Mäder, Informatiker und ehemaliger Nationalrat GLP
  • Thomas Müller, Wissenschaftsjournalist, Mitglied des Leitungsausschusses von TA-SWISS
  • Dr. Inke Nyborg, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Banking und Finance der Universität Zürich
  • Dr. Samuel Schmassmann, Ökonom im Fachbereich Geldpolitik und Konjunktur bei der Eidgenössischen Finanzverwaltung
  • Babette Sigg, Präsidentin Konsumentenforum
  • Dr. Tobias Trütsch, Geschäftsführer des Center for Financial Services Innovation der Universität St.Gallen

Mitglieder der Projektgruppe

  • Prof. Dr. Andreas Dietrich, Leiter der Projektgruppe, Hochschule Luzern, Institut für Finanzdienstleistungen Zug
  • Dr. Sandra Stupar, Hochschule Luzern, Institut für Finanzdienstleistungen Zug
  • Cand. Dr. Michael Derrer, Hochschule Luzern, Institut für Betriebs- und Regionalökonomie
  • Dr. Virgile Perret, Observatoire de la Finance
  • Prof. Dr. Paul H. Dembinski, Universität Fribourg und Observatoire de la Finance
  • Prof. Dr. Corinne Zellweger-Gutknecht, Universität Basel
  • Prof. Dr. Cornelia Stengel, Anwaltskanzlei Kellerhals Carrard

Kontakt

Laetitia Ramelet

laetitia.ramelet@ta-swiss.ch

 

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